Unsere Milchstraße ist monumental und so schön, dass einem bei ihrem Anblick die Einmaligkeit der Schöpfung deutlich wird. Und obwohl wir mittendrin sind, haben viele Menschen sie noch nie gesehen, und das aus vielerlei Gründen. Wer die Milchstraße in ihrer ganzen Pracht sehen will, muss Unbequemlichkeiten in Kauf nehmen und sich unter anderem in absolute Dunkelheit begeben: Eine Glühbirne in der Nähe reicht schon, sie fast unsichtbar zu machen. Da kann man sich gut vorstellen, dass die meisten Orte in Mitteleuropa mit ihrer Lichtverschmutzung durch naheliegende Städte völlig ungeeignet für eine Beobachtung oder gar eine fotografische Dokumentation sind. Und selbst an sehr dunklen Orten in unseren nördlichen Breiten zeigt sich unsere Galaxie nicht zu jeder Jahreszeit sondern vornehmlich in den Monaten April bis Oktober, also ausgerechnet in den Nächten, in denen die Sonne, knapp unter dem Horizont stehend, Restlicht in den Himmel schickt.
Damit wird klar, welche zusätzliche Herausforderung an Logistik, Ausrüstung und „knowhow“ erforderlich ist, wenn man diese einmalige Himmelserscheinung auf den Sensor bannen will. Glücklicherweise ist es Freiraum gelungen, mit Fabio Antenore einen Fotografen zu gewinnen, der aufgrund seiner Erfahrung auf diesem Gebiet wie kaum ein anderer in der Lage ist, unseren Teilnehmern bei der Bewältigung dieser Herausforderung zu helfen.
In einem einführenden Workshop hat Fabio die Teilnehmer an diese Art der Fotografie – von der Logistik über Hardware, Aufnahmetechnik und einem Crashkurs Lightroom/Photoshop – herangeführt. Am nächsten Tag konnte das gelernte auf die Ergebnisse der vorausgehenden Nacht angewendet werden. Wenn es vorab noch Zweifel daran gab, die Vielzahl der Tricks und Kniffe ordnen und anwenden zu können, waren diese angesichts der für den Anfang durchaus annehmbaren Ergebnisse schnell zerstreut.
Aber erst in Verbindung mit einer faszinierenden Landschaft wird die für viele Fotografen eher langweilige Astrofotografie interessant. Die endlosen Lavendelfelder von Valensole mit ihren kleinen Ruinen und einsamen Bäumen sind deshalb die ideale Kulisse. Bei aller Technik spielten also auch die Elemente der klassischen Fotografie wie Licht, Moment und Grafik eine wichtige Rolle. Darüber hinaus bieten die gewaltige Verdon-Schlucht, das Kloster Sénanque und die verlassene Ocker-Grube von Colorado de Lustrel tolle Motive für die „normale“ Fotografie.
Fazit: Eine herausfordernde, abwechslungsreiche Freiraum-Reise, die einen festen Platz in unserem zukünftigen Angebot haben sollte.
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