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Freitag, 19 Oktober 2012 02:08

18.10.2012 - Schweiz

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Heute fahren wir wieder um 07:15 Uhr los, um den Sonnenaufgang auf dem Aussichtsturm von Chaumont zu fotografieren. Schon auf der Fahrt auf 1087 m.-ü.M. können wir die Verfärbung des Himmels beobachten. Schnell steigen wir auf die Aussichtsplatform und erleben ein phenomenales Naturschauspiel mit feuerrot leuchtenden Wolken, die sich auf dem Nebelmeer über dem Neuenburgersee reflektieren. Die Alpen zeichnen sich deutlich am Horizont ab.

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Langsam erwacht die Stadt Neuchatel am Fusse des Chaumont.

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Nach dem Sonnenaufgang beginnen die umliegenden Hügel im goldenen Morgenlicht zu erstrahlen.

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Die heutige Route führt uns von Neuchatel (A) nach Mótiers (B) in die Absinth Desitllerie "Bovet La Valote", dann zum Lac de Taillères bei La Brévine (C) und dann zu den Asphalt Minen bei Travers (D). Danach kehren wir zurück ins Hotel in Neuchâtel (E).

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Nach einem schnellen Kaffee zurück im Hotel geht es wieder ins Val de Travers. Wir haben heute um 10 Uhr einen Termin in der Absinth Destillerie "Bovet La Valote" in Mótiers. Bei Noiraigue haben wir einen freien Blick auf die Abbruchkante des spektakulären Creux du Van.

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Die Destillerie "Bovet La Valote" befindet sich mitten im alten Dorfkern von Mótiers.

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In diesen Kesseln wird im Jahr Absinth für ca. 4000 Flaschen hergestellt. Die Rezeptur für die verwendete Kräutermischung ist geheim und wird über Generationen weitergegeben.

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Willy Bovet, ehemaliger Uhrmacher und einst heimlicher Absinthbrenner, ist im Val-de-Travers geboren und hat immer in Môtiers gewohnt, dem Hauptort dieses friedlichen, idyllischen Tals, das die Wiege des Absinths ist. Hier musste er fast zwangsläufig auf Robert Bobillier stossen, den 1911 geborenen heimlichen Absinthbrenner? Dieser sah in Willy Bovet seinen würdigen Nachfolger, gab ihm sein Rezept weiter und vor allem sein Wissen. Bei der Herstellung von Absinth stehen hinter jedem Griff, jeder Handlung zahlreiche Geheimnisse und ein grosses Know-how. Dies gilt für die Auslese und die Qualität der Pflanzen wie auch für die Trocknung und die Destillierung auf traditionelle Art. Die Summe der Kenntnisse und Kompetenzen ermöglicht es auch heute noch, einen hochwertigen Absinth herzustellen. Vor dem Absinthverbot von 1910 gab es in Môtiers zahlreiche Brennereien. *

Leidenschaftlich erzählen uns Madame und Monsieur Bovet viel Interessantes von der Herstellung bis zum Genuß des "gefährlichen" Getränkes.

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Bovet La Valote stellt Absinth mit 54, 65 oder 77% Alkoholgehalt her. Der Absinth wird mit Wasser verdünnt. Bei richtiger Mischung wird das Getränk milchig weiss.

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Eine kleine Auswahl der Produkte, die wir alle testen und geniessen dürfen.

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Von Môtiers führt uns unser Ausflug in ein neues Hochtal des Juras, Vallée de la Brévine.

Das Tal liegt in einer Synklinalen im Faltenjura. Auf seiner Nordwestseite wird es von der Jurakette des Larmont (bis 1'300 m ü. M.) begleitet, über den die Grenze zwischen der Schweiz und Frankreich verläuft. Auf der Südostseite erstreckt sich ein breiter Höhenrücken, der im Crêt du Cervelet (1'308 m ü. M.) gipfelt und charakteristische ausgedehnte Hochjuraweiden und Wälder aufweist. Den nordöstlichen Abschluss des Tales bildet der Grand Som Martel (1'337 m ü. M.).Die Talsohle selbst ist weitgehend eben und an verschiedenen Orten moorig. Sie liegt im Mittel auf 1'050 m ü. M., der tiefste Punkt liegt auf 1'035 m ü. M. in einer Doline nördlich des Weilers Bémont. Das Vallée de la Brévine bildet eine Polje. Das gesamte Oberflächenwasser fließt unterirdisch ab. Es gibt kein längeres Fliessgewässer an der Oberfläche, kleine Rinnsale verschwinden nach kurzem oberirdischem Lauf in Ponoren (Schlucklöchern). Das Wasser des Lac des Taillères versickert ebenfalls im Kluftsystem des Seebodens.

Klima : Gekennzeichnet ist das Hochtal durch ein raues Klima. Wegen seiner völligen Abgeschlossenheit gegen die Umgebung kann sich hier im Winter in Strahlungsnächten und bei windschwachen Lagen ein beständiger Kaltluftsee bilden. Temperaturen von –30° C sind deshalb nicht selten. Das absolute Minimum von –41,8° C wurde in La Brévine am 12. Januar 1987 gemessen. Es ist die tiefste an einer offiziellen Station je gemessene Temperatur in der Schweiz. Dies hat dem Tal den Namen „Sibirien der Schweiz“ eingetragen. **

Am idyllischen See "Lac des Taillères legen wir einen Fotostopp ein.

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Unser letztes Ziel sind die Asphaltminen "La Presta" bei Travers im Val de Travers.

Im Jahre 1711 wurden bei La Presta im Val de Travers Asphaltvorkommen entdeckt, die bis 1812 nur spärlich und hauptsächlich im medizinischen Bereich genutzt wurden. Ab 1873 bis 1986 folgte dann der industrielle Abbau des Asphalts. Dafür wurden 100 Kilometer Stollen auf mehreren Etagen in den Fels geschlagen. Ein Kilometer davon ist öffentlich zugänglich. In Führungen wird hier gezeigt, wie die Sprengmeister früher arbeiteten, wie man einlaufendes Wasser aus den tief liegenden Stollen abpumpte, und wie der Asphalt mit Pferden ans Tageslicht befördert wurde. Das letzte Grubenpferd ging 1975 in den Ruhestand, seine Arbeit übernahmen bis zur Stilllegung elektrische Lokomotiven. **

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Um 14:30 Uhr schliessen wir uns einer Führung durch das Minen Labyrinth an. Elisabeth führt mit viel Wissen, Leidenschaft und Humor durch das Museum und durch 1 km des 100km langen Tunnelsystems.

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An verschiedenen Stellen des Rundgangs können wir alte Maschinen, Werkzeuge oder sonstige Hinweise zum Asphaltabbau oder zu den harten Arbeitsbedingungen der Minenarbeiter finden.

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Mit vielen neuen Eindrücken kehren wir gegen 17 Uhr ins Hotel zurück und treffen uns zur gemeinsamen Bildbearbeitung. Nach dem Abendessen machen wir die zweite Bildbesprechung in dieser Woche.

Morgen heisst es nun schon wieder Abschied nehmen. Im Nu ist diese spannende Woche vorbeigeflogen. Eine Auswahl der Teilnehmerbilder sind einsehbar unter Galerie der Teilnehmer Schweiz.



QUelle: * Webseite der Absinth Destillerie "Bovet La Valote"
Quelle **: Wikipedia

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